Werbung, die richtig gut gemacht ist, erreicht viele Menschen. Sie macht Spaß, regt zum Nachdenken an, informiert, öffnet den Horizont und macht Lust, selber etwas auszuprobieren.
Linktipp »Wie geht gute Werbung» (alpha ard-Bildungskanal)
Gut gemachte Werbefilme sind sowas wie extrem kurze Kurzfilme (maximal 180 Sekunden). Sie erzählen eine Geschichte mit einer Pointe als Höhepunkt. Sie wecken Emotionen, bringen uns dazu zu lachen, zu weinen – und – im besten Fall – zu “kaufen”.
Checkliste für KlimaClips-Werbung
1. Was ist mein Produkt?
Um einen Werbespot zu drehen, muss ich mein Produkt genau kennen. Dabei muss es nicht unbedingt ein Produkt sein, dass gekauft werden soll: Ich kann auch eine Idee, eine Aufforderung oder eine Wertvorstellung “verkaufen” und mich damit dafür einsetzen.
Chris möchte beispielsweise, dass die Menschen weniger Abfall produzieren und daher kein Wegwerf-Geschirr mehr kaufen.
Alex will beispielsweise, dass auf politischer Ebene ausschließlich auf erneuerbare Energien gesetzt wird.
2. Wer ist meine Zielgruppe?
Wer soll mein Produkt kaufen? Wen will ich mit meiner Werbung ansprechen?
Chris möchte die Pendler*innen ansprechen, die sich auf dem Arbeitsweg täglich einen Coffee-to-go kaufen.
Alex will Wähler*innen ansprechen, welche die verantwortlichen Politiker*innen wählen können, die über den Kohleausstieg und über erneuerbare Energien entscheiden.
3. Wie zeige ich das Problem?
Um einen Werbeclip – also einen kurzen Kurzfilm – zu erzählen, brauche ich ein Problem, um das sich die Geschichte dreht. Dazu muss ich Fakten, Infos und Hintergrundwissen recherchieren.
Chris Geschichte handelt vom riesigen to-go-Becher-Abfallberg (z.B. Zahlen von nabu).
Alex Problem sind die Kohlekraftwerke, die eine sehr schlechte co2-Bilanz aufweisen (z.B. Infos Umweltbundesamt).
4. Was ist die Lösung?
Der Werbeclip wirbt für die Lösung des Problems. Die Lösung für das Problem kann ein Produkt sein – oder auch eine Idee, eine Aufforderung oder eine Wertvorstellung. Und weil es ein Film ist, darf das Problem und die Lösung durchaus auch lustig, überzeichnet oder gar verrückt sein – solange die Aussage dahinter stimmt.
In Chris Werbeclip kaufen die Pendler*innen Kaffee in Pappbechern. Im Zeitraffer sieht man einen Abfallberg, der immer schneller wächst. Dann kommen immer mehr Personen, die ihren eigenen Becher (tolle, schöne, glänzende, leuchtende, individuelle Becher) dabeihaben – und der Abfallberg wird kleiner. Chris sagt damit aus, dass wir wiederverwendbare Becher nutzen sollen, um den Abfallberg zu verkleinern.
Alex zeigt zwei Menschen, die Kohle in einen Pizza-Ofen schaufeln. Im Ofen wird eine Pizza langsam braun. Plötzlich stellt der Strom ab; die Pizza fällt in sich zusammen. Ein dritter Mensch kommt und stellt ein Windrad auf; der Ofen läuft wieder und die Pizza sieht wieder lecker aus. Alex will damit zeigen, dass wir uns nicht auf Kohle sondern auf erneuerbare Ressourcen wie Windkraft verlassen sollen.
5. Was ist der Claim?
Der Claim ist so etwas wie die Aussage des Spots auf einen kurzen markigen Satz gebracht. Er kann auch einen Call to Action (Aufruf zum Handeln) haben.
Bechern mit Verstand!
Kohleausstieg – für alle, die sehen, woher der Wind weht.